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Programme

Denn alles wird gut?

Eine berührende Hommage an die jüdische Dichterin und Kinderkrankenschwester Ilse Weber, die im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. 

80 Minuten Lieder, Gedichte, Biografie- und Briefausschnitte mit musikalischer Untermalung: Fragmente einer Zeit, von der wir dachten, sie könnte sich NIE wiederholen. Und doch läuten allerorten die Alarmglocken im Angesicht von Ausgrenzung und rechtsradikalen Tendenzen.

Konzept

Ila Raven

Beratung

Peter Wittig

Begleitung

Moderation, Gesang, Geige & Klavier

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Programm Denn alles wird gut?, Ilse Weber

Ilse Weber, geboren am 11.1.1903 in Witkowitz bei Mährisch-Ostrau, schreibt bereits im Alter von 14 Jahren. Ihre Gedichte, Lieder, Kindermärchen sowie Theaterstücke werden in deutschen, tschechischen, österreichischen und Schweizer Medien veröffentlicht. 1936 spitzt sich die politische Lage zu. Für die Tschechen ist Weber nun eine Deutsche, für die Deutschen eine Jüdin. 1938 siedelt sie mit ihrem Mann Willy und den beiden Söhnen Hanus und Tommy nach Prag um. Der achtjährige Hanus wird mit einem Kindertransport nach England verschickt und dann bei Freunden in Schweden untergebracht. 1939 wird Prag besetzt, drei Jahre später wird die Familie nach Theresienstadt deportiert. Hier arbeitet Ilse Weber tagsüber als Schwester im Kinderkrankenhaus, nachts schreibt und komponiert sie, um dem Unbegreiflichen etwas entgegenzusetzen.Ilse Weber schildert in ihren Briefen und Gedichten einfach und direkt den Alltag im KZ. Sie beschönigt nichts, klammert sich aber an eine über die Realität hinausreichende Hoffnung: „Wir dürfen, umgeben von Tod und von Grauen, den Glauben an uns nicht verlieren, wir müssen der Freude Altäre bauen in den düsteren Massenquartieren.“

Nur eine Rose als Stütze

Ein musikalisch-literarischer Ritt durch das facettenreiche Leben der Lyrikerin Hilde Domin – der Dichterin des Dennoch.

Mit einem sensiblen literarisch musikalischen Programm begeben sich die Schauspielerin Ila Raven und der Pianist Uwe Streibel mit Klavier, Gedichten und Stimme auf die Spuren der jüdischen Autorin Hilde Domin. Domin wurde für ihre Exil-Lyrik unter anderem mit dem Nelly-Sachs-Preis und dem großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
90 Minuten Gedichte, Einblicke in ihre Biografie und virtuose Klaviermusik.

Konzept

Ila Raven

Rezitation

Ila Raven

Begleitung

Uwe Streibel

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Programm Nur eine Rose als Stütze, Hilde Domin
Foto: DLA Marbach

1903 in Köln geboren, ist Hilde Domin, geborene Löwenstein, ab 1939 mit ihrem Ehemann Erwin Palm, ebenfalls Jude, unablässig vor den Faschisten auf der Flucht. Nach Zwischenstationen in Italien, Frankreich, Spanien und Kanada fassen die Beiden schließlich in der Dominikanischen Republik Fuß. Von der Hauptstadt Santo Domingo leitet sie später ihren Künstlernamen „Domin“ ab. Trotz der Jahrzehnte, die Hilde Domin im Exil verbringt, verliert sie nie ihren Mut. Ihr unerschütterliches Vertrauen in das Leben und die Menschen lässt sie die Schrecken ihres Jahrhunderts überstehen und ihre „Dennoch“-Hoffnung unaufhaltsam wachsen und reifen. Die bedingungslose Liebe, die ihre Eltern ihr entgegenbringen, ermöglicht es ihr zeitlebens, immer wieder auch gegen den Strom anzuschwimmen und sich zwischen alle Stühle zu setzen . „Ich durfte alles“, sagte sie: „Ich durfte sogar die Wahrheit sagen. Wunderbar!“

Mit dem Herzen barfuß durch die Menge gehen
oder
Schön bin ich nur im Wort

Ein musikalisch-literarischer Briefwechsel aus dem Leben von Else Lasker-Schüler

Else Lasker-Schüler war eine bezaubernde Sprachartistin. Ihre unzähligen Briefe an „Gott und die Welt“ geben tiefen Einblick in die künstlerischen Verbindungen der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts und das Berliner Boheme-Leben der 1920er Jahre: Sie war unangepasst, provokativ, vergnügt und verzweifelt, hatte einen unehelichen Sohn, feierte die sexuelle Freizügigkeit, schrieb, zeichnete – und sie war Jüdin. Am 11. Februar 2024 würde sie ihren 155. Geburtstag gefeiert haben. Sie wurde 1869 in Wuppertal-Elberfeld in eine Bankiersfamilie hineingeboren und galt als eine der wichtigsten Dichterinnen des deutschen Expressionismus. Ihr herausfordernder Ton und ihre exzentrische Erscheinung fielen immer auf.

Else Lasker-Schüler

Ila Raven

Gottfried Benn u.a.

Frank Augustin

Klavierbegleitung

Uwe Streibel

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Programm Mit dem Herzen barfuß durch die Menge gehen oder Schön bin ich nur im Wort, Else Lasker-Schüler

Zwischen den Weltkriegen setzte sie sich in Deutschland für die Gleichberechtigung von Homosexuellen ein – und später in Israel für die Versöhnung zwischen Juden und Arabern. 1932 ging sie ins Exil in die Schweiz, später nach Palästina, wo sie 1945 verstarb. Ihre erste Ehe mit dem Berliner Arzt Berthold Lasker scheiterte, Nach der Scheidung von ihrem zweiten Ehemann Herwarth Walden im Jahr 1912 wohnte Lasker-Schüler bis zu ihrem Tod abwechselnd in Pensionen oder Hotels. Ihr Ehemann Georg Lewin, mit dem sie seit 1903 verheiratet war und dem sie den Namen Herwarth Walden gegeben hatte, selbst Dichter, Schriftsteller, Musiker, Kritiker und Herausgeber der Zeitschrift "Der Sturm", war ein großer Beförderer der Kunstströmungen dieser Zeit, einschließlich des Expressionismus. Briefe an ihn entstanden gegen Ende der Ehe 1911/12. Zu dieser Zeit lebte die 42- Jährige völlig mittellos von den Zuwendungen ihrer Freunde. Darunter fanden sich die bildenden Künstler Oskar Kokoschka und Emil Nolde, die Schriftsteller Peter Baum, Richard Dehmel, Paul Zech, Karl Krauss und Gottfried Benn. Letzterer nannte sie die stärkste und unwegsamste lyrische Erscheinung des modernen Deutschland.
Neben dem Schreiben von Gedichten, Kurzgeschichten und Essays pflegte Else Lasker-Schüler vor allem die umfangreichen Briefwechsel mit Franz Marc, Gottfried Benn, Max Reinhardt, Martin Buber, Franz Werfel, Paul Zech u.v.a. - ausgewählte Brieffragmente aus diesem schillernden Leben bieten die Grundlage dieses musikalisch-literarischen Programms.

Ich bin’s nicht ...

Interviews, Fragmente und Gedanken zu Mitläufertum & Zivilcourage.

Als „die Banalität des Bösen“ benennt Hannah Ahrendt die Handlungen Adolf Eichmanns, der seit 1941 die „Endlösung der Judenfrage“ wesentlich mitorganisierte. Auf der Grundlage von Briefwechseln und auf der Basis von Erfahrungsberichten solcher Menschen, die die brutale Gewalt und furchtbaren Auswüchse dieser Art von Mitläufertum persönlich am Leibe zu spüren bekommen haben, wollen wir einen Einblick in das Funktionieren dieses Vernichtungsapparates geben. Dazu stellen wir auch aktuelle Interviews mit Politikern und anderen mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten vor.

Geplant ist im Anschluss an die Veranstaltung Zeit und Raum zu bieten für ein Publikumsgespräch.

Konzept

Ila Raven

Rezitation & Moderation

Ila Raven & Claudia Jakobshagen

Begleitung

Akkordeon

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Programm Ich bin's nicht ..., Hannah Arendt

Eichmann war allerdings nach aktuellen Erkenntnissen kein Mitläufer sondern ein überzeugter Nazi und Schreibtischtäter. Doch die Geschichte des Faschismus ist von der Banalität als einer Erscheinungsform des Bösen geprägt: Durch unzählige MitläuferInnen, deren glühend-fanatischer Jubel oder stillschweigender Gehorsam die Nazi-Diktatur entscheidend beförderte.
Das Mitläufertum ist eine menschliche Verhaltensweise, die nicht auf den Zeitraum zwischen 1933 und 1945 beschränkt ist. Die Verantwortung für das eigene Tun und Lassen anderen zu überlassen oder ihnen in die Schuhe zu schieben ist eine selbstverschuldete moralische Unmündigkeit, die eben dieser Banalität des Bösen Tür und Tor öffnet. Ein demokratisches System fordert von seinen mündigen Bürgern,  möglichst viele Gesichtspunkte in ein Werturteil miteinzubeziehen. Doch was macht uns so oft, auch in alltäglichen Dingen, zu Mitläufern? Wo liegen die Gründe? Ist es amoralisches Desinteresse? Hypermoralischer Aktionismus, mit dem wir oft andere voreilig und selbstgerecht an den Pranger stellen? Oder ist es auch manchmal einfach Angst? Wo liegen die Grenzen?
Wir gehen diesen Fragen nach.

Weitere Programme auf Anfrage: Hannah Ahrendt, Masha Kaléko, Dietrich Bonhoeffer, Nelly Sachs u.a.

Ensemble

Ila Raven

Schauspielerin, Diseuse, Autorin
Zur Website

Schauspielausbildung bei Ingrid Kaehler (Fritz-Kirchhoff-Schule), Camera-Acting bei Monika Schubert, Masterschool Drehbuch, Berliner Journalistenschule, Sprecherakademie, Weiterbildung Studiosprecher Logo, Akademie für Professionelles Sprechen, Synchron Engelbert von Nordhausen, Agentur Stimmgerecht, Gesang bei Gina Pietsch, H.-J. Straub (UDK), div. Theater- und Fernsehauftritte Hansa-Theater, Garn-Theater, Urania, GZSZ, Hinter Gittern, K11, u.v.a., seit 2010 eigene Produktionen, in Kooperation mit dem Musiker Augustin Erarbeitung und Darbietung biografisch-musikalischer Programme, Hilde Knef, Jacques Brel etc., Stipendium Hermann-Sudermann-Stiftung, Publikationen, diverse Förderungen durch Kulturfonds, seit 2021 Mitglied des Oratorienchors „Berliner Singakademie“.

Claudia Jakobshagen

Claudia Jakobshagen

Schauspielerin & Moderatorin

Anglistik/Germanistik-Studium in Göttingen, Schauspielausbildung bei Prof. Erika Dannhoff (HDK), Bühnenreifeprüfung 1988. Rundfunksprecherin und Redakteurin bei radioeins, rbb, Film- und Theaterauftritte, z.B. Junges Theater Göttingen, The Forest (Robert Wilson), Jedermann (Brigitte Grothum), Gorkitheater, Theater Halberstadt, Titelrollen in Anita Berber & Mata Hari in der kleinen Nachtrevue Berlin und die Maria Callas (Andreas Riga), Fernsehen, Unser Charly, Wolffs Revier, Polizeiruf 110, Gute Zeiten – schlechte Zeiten, Haus Anubis, Kino u.a. mit Rosa von Praunheim, Eberhardt Itzenplitz (Rosinenbomber), Hans Weingartner (Die fetten Jahre sind vorbei.

Elisabeth Haug

Elisabeth Haug

Geige, Schauspiel, Gesang

Bereits als Kind intensive Ausbildung in Geige und Gesang; Gesangsstipendium, Mitwirken im Kammerchor Esslingen; Nach dem Abitur an der Landesbühne Esslingen/N., Märchenproduktion; Vorbereitung für Aufnahmeprüfung (Fach Violine an der UDK Berlin), Parallelstudium der Musikwissenschaft (FU Berlin), Schwerpunkt: Avantgarde Musik. Tanzausbildung (Centro Flamenco); Schauspielausbildung (Transformtheater-Schule); div. Bühnenprojekte, internationales Tanztheater, Filmengagements. Seit 1997 mitwirkend in der cappella academica Berlin; seit 2000 eigene Bühnenproduktionen (deutschlandweite Engagements und in der Schweiz); Literarisch-musikalische Programme in Zusammenarbeit mit dem PLANORBISQUARTETT; im Ensemble Theatrum Schloss Hohenerxleben wirkend.

Lara Rödiger

Lara Rödiger

Geige & Cello

Gebürtige Berlinerin, Studentin der Tiermedizin, erhält seit ihrem 5. Lebensjahr Violinunterricht nach der Suzukimethode. Viola zu spielen begann sie 2016 in New York. Im Laufe der musikalischen Ausbildung besuchte sie unter anderem die Musikschule E.S. Piccolomini in Italien und die Nowosibirsk Specialized Music School in Russland. 2019 / 20 nahm sie am Wettbewerb „Jugend Musiziert” Teil und gewann den 1. Preis.

Frank Augustin

Frank Augustin

Klavier

Musiker, (Klavier, Gesang), Texter und Komponist, ab Ende der 70er Arbeit und Unterhaltung mit der Rockband PillePalle & Die ÖtterPötter, Kassetten und LP’s. Ab 1990 Mitglied der Theatergruppe Vanilla Gorgon: Textvertonungen von Friedhelm Kändler, François Villon, Charles Baudelaire, später auch B.Traven oder Ernst Jandl. In den frühen 90ern musikalischer Begleiter der „Frühschopp-Boys“ (Dr. Seltsams Frühschoppen) und bei Salon Pröppke, 2000 Gründung der Band <die passanten<. Größtenteils eigene Texte und Kompositionen.

Fabio Costa

Fabio Costa

Klavier

Studium Dirigieren und Korrepetition in Wien, Dirigate USA, Brasilien, Argentinien, Chile. Als Komponist in den Gebieten Intonation und Mikrotonalität tätig. Lehraufträge HMT Leipzig (2016-21) UDK Berlin (2016-21), musikalische Leitungen. Seit 2016 Zusammenarbeit unter anderem mit der Brecht-Interpretin Gina Pietsch.

Uwe Streibel

Uwe Streibel

Klavier

Geboren und aufgewachsen in Berlin (ehemalige DDR), freiberuflicher Pianist. Klavierausbildung nach der Russischen Schule, Musiktheaterstudium Konservatorium Sankt Petersburg Russland. Liederabende, Kammermusik, Theatermusiker, Chor- und Ballettkorrepetitor. Auftritte in Berlin u.a. Philharmonie, Kammermusiksaal, Konzerthaus. Desweiteren Beijing (China), Sofia (Bulgarien), Tel Aviv (Israel), Frankreich, Italien, Polen.

Veranstaltungen

Für Veranstalter: Hier erhalten Sie nach Anfrage Zugang zu unseren Darbietungen.

Samstag
27
Jan 2024

Denn alles wird gut?

Hommage an die jüdische Autorin Ilse Weber

Alfred-Zingler-Haus

Margaretenhof 10-12, 45888 Gelsenkirchen, Telefon:

0209 84 307
Website des Veranstalters
Donnerstag
25
Jan 2024

Nur eine Rose als Stütze

Hommage an Hilde Domin

IBZ

Wiesbadener Straße 18, 14197 Berlin, Telefon:

030 82 00 75 86 - 0
Website des Veranstalters

Presse

Denn alles wird gut?

Brück, 2020
“Das Stück kann gar nicht oft genug aufgeführt werden.”
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